Danke allen, die in die Diskussion eingestiegen sind, was mein Blog eigentlich soll. Da gibts offenbar ganz verschiedene Erwartungen.
Daher erst eine allgemeine Klarstellung: Möchte in diesem Blog gerne über alles reden/polemisieren/diskutieren, was mir am Herzen liegt, sei es Physik oder whatever. Einzige Ausnahme: Privates.
Ganz wichtig: Ihre Reaktionen/Antworten/Commenst. Da hab ich auch meine Präferenzen. Ziehe spontane/repektlose/unbekümmerte Kommentare frisch von der Leber weg vor. Fachsprache, sei sie nun physikalisch, philosophisch, theologisch oder was sonst immer, bitte wo anders abladen.
Muss zugeben, so manches verstecke ich bewusst und bin immer neugierig, ob das von den LeserInnen gesehen wird.
Ein leines Beispiel: Bei meiner Weizsäcker Hommage ist natürlich auch eine versteckte Bewunderung drin für den Bürgermeister der finnischen Kleinstadt Joensuu, der imstand war, sich mit von Weizsäcker längere Zeit zum Thema Wirklichkeit bei Platon fliessend auf altgriechisch zu unterhalten. Ooops.... da will ich aber jetzt keine Pisadiskussion von Zaun brechen, aber schon ein klares Plädoyer pro Latein und Griechisch abgegeben haben.
Was ich also nicht will:
lange Fachsprachiche Monologe aus welchem Fach auch immer. Und seien sie noch so gescheit.
Oder Zitationen von Definitionen aus Wikipedia oder von wo auch immer. Definiererei ist steril. Hätte zu all den bisher hier abgeladenen Definitionen jeweils viel an Kritik sagen können, aber das bringt nix, besser, wir vergessen das.
Also, frisch ran und Ihre spontanen Comments bitte.
Sunday, April 29, 2007
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35 comments:
@Ziehe spontane/respektlose/ unbekümmerte Kommentare frisch von der Leber weg vor.
...
Danke Toni für das feedback!
8-)
Schade. Ich hätte mir ernsthaft mehr - im Sinne von "tiefer in die Materie eintauchen" erwartet.
Hier geht es offenbar hauptsächlich um Diskussion. Dafür lese ich keine Blogs (Hint: andere Tools sind dafür wesentlich besser geeignet). *unsubscribe*
@ra
Diskussion im Sinne von gemeinsam erarbeiten. Es ist meine Überzeugung und Erfahrung, dass man auf diese Weise tiefer eintauchen kann.
Na dann mal los. Ich bin schon ganz gespannt *ärmelhochkrempel / blinzel*
@ra
Vorschlag:
Die Texte nicht oberflächlich lesen... sondern auch zwischen den Zeilen... da wird es manchmal schon recht tief.
Und zwischen den Blogeinträgen braucht es doch auch ein bisschen Zeit, damit das Ganze ins Unterbewußtsein absinken und arbeiten kann. Da bekommen dann die Gedanken einfach eine höhere Qualität weil das Hirn automatisch die Komplexität verringern möchte... mir gehts zumindest so.
Übrigens eine interessante Aussage heut im Radio sinngemäß:
"Vor dem Beschreiben kommt das Betrachten"
Ja, fahren wir hinaus tauchen!
Alle ins Boot!
submarine statt unsubscribe!
In the town where I was born
Lived a man who sailed to sea
And he told us of his life
In the land of submarines
So we sailed up to the sun
'Till we found a sea of green
And we lived beneath the waves
In our yellow submarine
@altgriechisch
Ich finde auch, dass an den Gymnasien mehr altgriechisch gelehrt werden sollte. Bei einer ehemaligen Studienkollegin war das so. Zu Studienbeginn konnte sie zwar kein einziges Wort Englisch sprechen, aber ihre eta's waren die Schönsten weit und breit.
Nunja, stellt sich mir die Frage ob man für Altgriechisch auf Englisch verzichten sollte. Ich denke, dass Englisch doch auch recht wichtig ist. Altgriechisch zusätzlich wäre da wohl die beste Lösung oder?
Vielen Dank für diese Klarstellung!
"Qualität" und "Balance" sind für mich Schlüsselbegriffe...
Quäntchen?
@ujm
"Quäntchen"
es wäre zu schön... hat aber etymologisch nichts mit Quanten zu tun...
Bin ja gespannt ob sich nun auch wirklich eine Diskusion einstellen kann, immerhin ist das Layout, trotz @x gerade wenn man einmal gerade weniger Zeit hat, (bzw. diese gerade für andere Dinge aufwendet) problematisch, da dann einfach ein Meter Posts dazwischen liegen.
Gerade bei der dialektischen Debatte wären doch Dinge gewesen die gerne geschrieben hätte, die aber dann schon viel zu weit entfernt waren.
Auch hatte ich schon weniger Interesse an diesem Blog, da mich aufdringliche persönliche Weltanschauungen und Kopien aus Wiki einfach gelangweilt hatten.
Nichts ist schlimmer als wenn man gerade etwas in Frage stellt oder diskutieren will, und man auf ein Lexikon verwiesen wird. Das hemmt doch jeden Fortschritt. Wenn man sich immer am vorhandenen Wissen orientiert, ist die Erde immer noch eine Scheibe.
Nun wann beginnt nun eine Diskussion?
Obwohl eine Diskussion sehr viel mit einer dialektischen Debatte gemeinsam haben kann, schätze ich die Diskussion sehr, die dialektische Debatte die ja sehr wohl in Teilen unserer Gesellschaft stark vorhanden ist , halte ich, wie sie angewendet wird hingegen für kontraproduktiv.
@altgriechisch & englisch
Also mich als Physiker beeindruckt nur eine Sprache, und dies ist die Mathematik. Alle anderen Sprachen sind an die Willkür des Menschen gebunden; es gibt ja den Spruch "Man kann in vielen Sprachen nichts sagen".
An den Schulen sollte man vorallem das kritische Denken bzw. Umgang mit Information sowie die Freude an Bildung/Wissen vermitteln.
@photon
Für nachvollziehbare Diskussionen eignen sich die Kommentare in einem Blog nicht. Dafür sind Newsgroups geeigneter, da man dort auch ordentlich zitieren kann.
@anonymus
"Also mich als Physiker beeindruckt nur eine Sprache, und dies ist die Mathematik. Alle anderen Sprachen sind an die Willkür des Menschen gebunden."
Leider ist auch die Mathematik seit Cantor in einer Grundlagenkrise, die nicht behoben ist und auch in ihr ist die Frage, welche Teile der Mathematik (und damit auch der Logik) sind "ewig" und welche menschliche Willkür, nicht wirklich geklärt.
Wieder etwas unbequem, aber leider ist es so.
Feine Klarstellung, war auch mal notwendig :) Altgriechisch kann schon was.. würds selber gern lernen, und seis "nur" um Griechische Philosophie im Orginal lesen zu können.
Hat ein Philosopieprofessor mal beklagt das immer weniger Leute tatsächliche Quellenforschung betreiben können, und eben immer mehr auf Übersetzungen
angewiesen sind.
Das gefiel mir mal an Karl Popper, der tatsächlich in einem seiner Bücher (ich glaub "auf der Suche nach einer besseren Welt" wars) begründet hat aus welchem Grund er dieses und jenes Wort anders übersetzen würde als auf die Weise in gängigen Übersetzungen.
Fand ich beeindruckend :)
@hosch
Ich find es ja nicht schlecht, wenn sich jemand für diese Sprache interessiert und respektiere das vollkommen. Die Frage ist nur, ob diese Individual-Präferenzen ausreichen, um eine Massen-Zwangsbeglückung rechtzufertigen.
Man sollte in der Schulausbildung eher die Interessen des Einzelnen nach Möglichkeit fördern.
@altgriechische Bürgermeister
By the way, ich bewundere es gar nicht, wenn zwei plötzlich die Sprache wechseln. Wenn sie mich damit aus dem Gespräch ausgrenzen, ist es bestenfalls unhöflich.
Sicherlich gibt es Sprachen die nicht so Ausdrucksstark sind wie die Wissenschaftssprachen zu denen ja auch ganz wesentlich Deutsch gehört.
Es kann auch kein Zweifel darin bestehen das es wirklich Wirklichkeiten gibt, die sich begrenzt oder gar nicht ausdrücken lassen.
Nur ist die Frage ob es sich dabei um die Unfähigkeit einer Sprache handelt. Immerhin lassen sich ja immer wieder, auch durch Umschreibungen, neue Dinge erklären, und es definieren sich ja laufend neue Begriffe, die bald ohne Umschreibung verständlich werden?
Ist es nicht vielleicht so, daß ein neues (Quanten) Phänomen sich vorausahnen, vorausberechnen, bzw. beobachten lässt, für das es womöglich kein vollständiges Erfassen des Verstandes gibt.
Oder gar eine erstaqunliche Beobachtung für die man eine Erklärung sucht und vielleicht auch findet, aber den Vorgang gar nicht vollständig mit dem Gehirn begreift, und Ihn deshalb auch nicht so ganz in der Sprache (besonders einer Wissenschaftssprache oder genauer einer Naturwissenschaftssprache) ausdrücken kann.
Ich denke, daß der Dialog dann in einer Sprache mit ausgeprägter Philosophischer Tradition zwar besser funktioniert, aber nicht unbedingt dem Verstand zugänglicher macht.
Somit das Problem es mit dem Verstand erfassen wollen, nur verlagert bzw. auf später verschoben wird.
Oder findet dabei eine "Transmutation" statt?
@photon (das erste der zitate)
Ich finde es auch total mühsam, dass man nicht direkt einzelne comments beantworten kann, sondern alles in einer wurscht da steht.
Ein Blog, wo man direkt auf einzelne Comments antworten kann, wäre auch mir viel lieber.
Hat jemand eine Idee, wie das ginge?
@anonymous
"By the way, ich bewundere es gar nicht, wenn zwei plötzlich die Sprache wechseln. Wenn sie mich damit aus dem Gespräch ausgrenzen, ist es bestenfalls unhöflich."
Also ich muss zugeben, ich finde es doch bewundernswert und ich kann mich auch irren, aber ich denke, dass die Runde aus mehreren Personen bestanden hat und sich deswegen auch niemand ausgeschlossen gefühlt hat.
Was mich persönlich noch viel mehr fasziniert/belustigt hat, war die Aussage:"Irgendwann später eine Unterhaltung unter Physikern. Sagt der eine Carl Friedrich ist der Bruder des Bundespräsidenten. Sagt der andere: Nein umgekehrt, der Bundespräsident ist sein Bruder." Finde ich einfach nur genial.
@Zeilinger
Ein Blog ist im Prinzip nicht auf eine ausufernde Diskussion ausgelegt, es soll eben nur die Möglichkeit gegeben werden, "Artikel" zu kommentieren. Hab mich auch mal kurz umgeschaut aber keine entsprechenden Erweiterungen für die Software gefunden. Vielleicht weiß ja jemand anderes mehr.
Ich find allerdings die Möglichkeit mit "@"[Spitzname] jemand spezifischen auf seinen Kommentare anzusprechen auch nich t unbedingt schlecht.
@zeilinger
Ich denke das es hier unter dieser Adresse nicht gehen wird auf Fragen oder Kommentare direkt zu antworten.
Das wird nur bei einem eigenen Webspace mit einer sicher einfachen Software funktionieren.
Solange nur der Betreiber Fotos hochladen kann,und die Nutzer nur Texten können, ist der Raumbedarf vermutlich auf Jahre so gering, daß es sich mit dem Webspace ausgeht den man bei einem Internetzugang dazubekommt, bleibt also nur die Arbeit das einzurichten und die Kosten für eine Domain.
@hosch
Teile die Meinung. Ein Blog ist ein Tagebuch, dass von den Lesern kommentiert werden kann. Diskutiert wird in Foren oder im Usenet.
Das "@" ist nicht gerade Ausdruck eines kultivierten Streigespräches, da man hierfür eine klare Deklaration benötigt, was man eigentlich kritisiert (iaW man/frau zitiert)
@weizsäcker
"Es geht darum, das was man über die Welt sagen kann aus dem aufzubauen, was überhaupt gesagt werden kann."
&
@radikal neuer philosophischer Ansatz
Es wurde eh schon im blog angedeutet bzw. praktiziert aber der "Trick" das, was nicht gesagt werden kann, trotzdem auszusprechen wäre, sich einer bildhaften Sprache zu bedienen bzw. Assoziationen zu schaffen, wie es beispielsweise die Lyrik tut. Also eine nach oben offene Komplexität bei einer "begrenzten" Komplexität des nüchternen Wortsinns... Bei der Beschreibung der sinnlichen Wahrnehmung von Gerüchen bedient man sich zB auch der Analogie/ Assoziationskraft von Bildern. Oder überhaupt das Wesen von Kunstwerken die ja einen nahezu unendlichen Interpretations- spielraum eröffnen...
Es ist möglich, dass jetzt so manchem auf Exaktheit bedachten Wissenschafter "die Haare zu Berge stehen"...
Deshalb braucht es vielleicht beides: Einerseits die bewußte "Unschärfe" um "der Sache auf die Spur" zu kommen und andererseits die Präzision "die Sache auf den Punkt" zu bringen. Ich bin überzeugt, dass im Werkzeugkasten unserer Sprache(n) ALLES, aber auch wirklich ALLES enthalten ist.
Leider gehen wir damit viel zu oberflächlich um bzw. sind uns nicht wiklich bewußt was wir eigentlich sagen weil wir über die Jahrtausende der Sprachentwicklung hinweg das Bewußtsein für den ursprünglichen Wortsinn verloren haben. Das Plädoyer für Altgriechisch und Latein kann ich daher sehr gut verstehen...
Insoferne habe ich die Begriffsdefinitionen aus wikipedia nicht nur störend sondern auch als eine Art von "Koordinaten im Meer der Worte" oder als "Orientierung in der allgemeinen Sprachverwirrung" verstanden. Dass diese nicht absolut richtig sind, ist eine andere Geschichte.
Wie können wir uns denn verstehen, wenn wir uns nicht verstehen?
Einen schönen Mai!
Zu der 15-minütigen Unterhaltung in Altgriechisch eine mindestens ebenso beeindruckende Bemerkung aus Wittgensteins Wien über Hofmannsthal, der "als Fünfzehnjähriger Homer, Dante, Voltaire, Shakespeare und Byron in den jeweiligen Originaltexten" gelesen hatte.
@ Sprache, Lyrik und anderem
"Die Sprache stammt aus der Steinzeit- und sie ist auch danach."
Wolf Schneider, "Deutsch für Kenner"
"… schließlich schreiben Dichter nicht, um verstanden zu werden."
Richard Feynman
"…Aschenbach empfand wie schon oftmals mit Schmerzen, daß das Wort die sinnliche Schönheit nur zu preisen, nicht wiederzugeben vermag."
Thomas Mann, "Der Tod in Venedig"
"…
faß ich, was sie verschwieg,
verschweig ich, was sie nicht faßt."
Richard Wagner
@andrea/Sprache Lyrik und anderem
auch noch einige schöne Zeilen Ingeborg Bachmanns:
"Wir aber wollen über Grenzen sprechen,
Und gehn auch Grenzen noch durch jedes Wort:
Wir werden sie vor Heimweh überschreiten
Und dann im Einklang stehn mit jedem Ort."
Du haftest in der Welt, beschwert mit Ketten,
Doch treibt, was wahr ist, Sprünge in die Wand.
Du wachst und siehst im Dunkeln nach dem Rechten,
Dem unbekannten Ausgang zugewandt."
Kurzergebnis: Alle bisherigen Sprachen sind nicht in der Lage die Wahrheit (jenseits unserer Grenzen), die wir ersehenen, zu fassen. Daher: Zuerst die Wahrheit finden und dann nach ihr die Sprache neu bilden! Unsere jetzigen Sprachen sind eventuell Gefängnisse! Vielleicht kann man mehr über die Wahrheit sagen, als Wittgensteins Schlußsatz des Traktates meint.Leibniz suchte die Universalsprache, vielleicht haben sie andere schon gefunden.
@zeilinger, blogs wo man sich direkt auf kommentare beziehen kann...
ich bin bei einem anderen blog-anbieter (siehe link bei meinem namen), wo das problemlos geht. ich denke, das system hier kann das halt einfach nicht. wie man das system hier (blogger) ummodeln kann, weiß ich nicht...
"US-Wissenschaftler haben experimentell gezeigt, dass sich selbst mittels Quantenkryptographie verschlüsselte Botschaften prinzipiell abhören lassen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner Online-Augabe. Demnach konnten Taehyun Kim und Kollegen in einem Artikel, der am 25. April in der renommierten Fachzeitschrift Physical Review A erschienen ist, zeigen, dass das so genannte BB84-Protokoll prinzipiell angreifbar ist."
Kann man denn Quantenkryptographie jetzt nicht gänzlich als eine Anwendung streichen?
nadann
@ zeilinger
Eine anregende Diskussion ist mir lieber zum Lesen als trockene Philosophie oder sonst was. Dafür gibt es Seiten wie die Wiki wenn ich mich über irgendetwas informieren will. Finde es lässig wenn du "nur" eine Diskussion haben willst! Nur weiter so!
So long
Daniel
"Definiererei ist steril."
RESPEKT!
@dass im Werkzeugkasten unserer Sprache(n) ALLES, aber auch wirklich ALLES enthalten ist.
AM ANFANG WAR DAS WORT
haargenau so heißt es,
weil jedes Wort ist Ort
und Wohnsitz reinen Geistes
@ Ganz wichtig: Ihre Reaktionen/Antworten/Commenst.
Da seit Jahr und Tag kein Kommentar mehr eine Reaktion ausgelöst hat, können sie doch nicht wirklich wichtig sein.
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