Zwei spontane Erinnerungen:
1985 Konferenz in Joensuu in Finnland, Symposion on the Foundations of Modern Physics, Abendessen in einem Zelt, small Talk zwischen CF von Weizsäcker und dem Bürgermeister von Joensuu, man spricht über Platon. Plötzlich findet die Unterhaltung auf die nächsten 15 Minuten nur mehr auf Altgriechisch statt.
Irgendwann später eine Unterhaltung unter Physikern. Sagt der eine Carl Friedrich ist der Bruder des Bundespräsidenten. Sagt der andere: Nein umgekehrt, der Bundespräsident ist sein Bruder.
Saturday, April 28, 2007
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9 comments:
Sein Buch "Aufbau er Physik" ist ein spannendes, bis heute nicht abgeschlossenes Programm. Es geht darum, das was man über die Welt sagen kann aus dem aufzubauen, was überhaupt gesagt werden kann. Die dabei von Weizsäcker entwickelte Ur-Alternative ist in meine Augen ein Vorläufer des Qubits (Quantenbits).
Es existiert ein durchaus lesenswertes Büchlein mit dem Titel "Quantentheorie der Information" von Holger Lyre. Es handelt sich um die Dissertation des Autors, versehen mit einem Vorwort von Weizsäckers. Im Wesentlichen ist es eine Darstellung und Abhandlung über die Quantentheorie der Ur-Alternativen.
Von Weizsäcker wurde in Deutschland vielfach als der letzte Universalgelehrte betrachtet. Frage: ist es in unserer komplexitätstriefenden (Wissenschafts)Welt überhaupt noch möglich, den Überblick zu wahren ohne allumfassend zu dilettieren?
@ Zeilingers Hinweis auf Weizsäcker:
Bitte nicht als Werbung nehmen, aber gerade die Weizsäckersche Theorie wurde von or-om sehr ausführlich (wenn auch kritisch) bearbeitet unter http://or-om.org/urknall.htm
@blogleser
"Da gibt es für mich eine Menge Hinweise die zum Denken anregen und vor allem gefällt mir der unbekümmerte (respektlose) Zugang den der eine oder die andere CommentschreiberIn wählt. Ich bin froh, dass hier kaum eine abgehobene "Philosophensprache" gesprochen wird, die ohnehin nur eine handvoll Leute verstehen und einer neuen Zugangsmöglichkeit den Blick versperren. (nix für ungut or-om...)"
Bitte um Erlaubnis der Rechtfertigung: Der Blog wurde im Standard vom 30.3.2007 unter "Wissenschaft goes Web-Tagebuch" angekündigt. Aus diesem Grunde klinkten wir uns ein. Letzte Woche durchsuchten wir 2 Jahrgänge der Zeitschrift. "Foundations of Physics" und fanden dort mehrere Artikel über die Probleme der Quantenphysik, auch einen über das "Free Will Theorem" wo angenommen wird, die Materieteilchen hätten einen freien Willen. Also Philosophie kann da gar nicht den Zugang versperren, sie muß und soll ihn eher öffnen! Daher: wir können es gar nicht vermeiden, hier philosophische Fragen zu behandeln. Übrigens haben wir auch mehrere GEDICHTE zitiert, also Produkte der Kunst.
Wir schließen mit der Bitte: Prof. Zeilinger könnte vielleicht einmal andeuten, in welchen RAHMEN sich der Blog im Diskurs bewegen soll. Locker, ohne irgendwelche schwierigen Fragen anzudeuten, oder mit Eintritt in die verschiedenen Theorien und deren Probleme. WIR werden uns dann sicher genau an diese Vorgaben halten.
Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr Prof. Zeilinger,
ich studiere ja nicht unweit von Ihnen; auch wenn ich nicht/noch nicht
Physik studiere würde mich Ihre Meinung über die "Feynman Lectures on Physics" interessieren.
Ihre Bücher über Quantenteleportation habe ich noch nicht gelesen, aber diese stehen bereits als nächstes auf meiner Liste.
Die Physik ist für den Laien (wie mich) ein doch recht komplexes Thema, trotzdem bin ich davon begeistert.
Unser Dekan prädigt immer: Ein guter Chemiker muss auch ein guter Physiker sein.
Sind Sie auch dieser Meinung? Beziehungsweise muss deshalb ein guter Physiker auch ein guter Chemiker sein? Mir stellt sich ausserdem die Frage wie man als Naturwissenschafter "erfolgreich" wird. Sind Sie immer nur zu Hause gesessen und haben über die verschiedensten Themen gegrübelt oder ist es möglich auch "erfolgreich" zu sein und trotzdem soziale Kontakte zu pflegen?
Ich würde mich sehr über eine Antwort Ihrerseits freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
ein begeisterte Student.
@Gespräch über Platon
@Information und Wirklichkeit
aus dem Buch "Die philosophische Hintertreppe", Platon:
Das eigentlich Wirkliche im Wirklichen ist die Tiefe der Wirklichkeit.
auch wenn die frage an zeilinger gerichtet war darf ich mich vielleicht einmischen (ich denke durchaus auch ein wenig ahnung davon zu haben):
die feynman-lectures sind ein überaus beeindruckendes und empfehlenswertes werk das vermutlich für ein breites publikum (von auf maturaniveau vorgebildeten "laien" bis hin zu "fertigen physikern") überaus empfehlenswert ist.
wer sich mit feynman beschäftigt weiß auch, dass man als physiker sehr wohl ein privatleben haben bzw soziale kontakte pflegen kann.
ich persönlich denke auch, dass physik und chemie einander näher stehen als viele leute glauben oder zugeben wollen (ich selbst sehe die chemie als ein untergebiet der physik, was allerdings vermutlich etwas überheblich ist)
@blogleser
@wellensittich
Genau darum gehts mir.
Frisch von der Leber weg
@or-om
Habe oft in der Öffentlichkeit gesagt, wir brauchen einen neuen philosophischen Zugang. Bin Überzeugt, der muss ganz radikal neu sein. In Anlehnung an @anonymous: es trieft alles eh schon viel zu sehr von Komplexität. Da nutzt es nix, in Foundations of Physics (zu desen Herausgeber Board ich gehöre, dies ist also nicht als negative Aussage zu vestehen) eine Arbeit zum Freien Willen der Teilchen zu finden.
Der Hinweis auf die "Foundations of Physics" war lediglich als EIN BEISPIEL gedacht, wie vielartige Interpretationen es zum Thema schon gibt/man könnte die Liste der Varianten ziemlich weit ausdehnen und dann alle auch noch zueinander in systematische Beziehung bringen. Daher sicher richtig: viel zu sehr Komplexität (eben als postmoderne Vielfalt).
Zum radikal neuen philosophischen Zugang wurden von uns schon einige Angebote ( z.B. http://or-om.org/urknallpdf.pdf )gemacht. (Neue Erkenntnistheorie, neue Mathematik, neue Logik, neue Grundlagen der Naturphilosophie, Analyse der Thesen Weizsäckers und Lyres.) Grundlagen der radikalen Neuerung: Neue Konzepte des *Unendlichkeitsbegriffes* und des Begriffes der *Einheit* (die auch die *Einfachheit* der Grundlage/gegenüber der derzeitigen "Herrschaft der Vielheit und Komplexität" bringt.
Vielen Dank für die Klärung der Frage, wie der Blog konzipiert ist!
Kern-Kraft
JuergenFriedrich@gmx.de
Es wird langsam aber sicher für alle immer deutlicher:
Schöpfungssinn und Lebenszweck kommen nicht so recht vom Fleck.
Die wüsten Wüsten wachsen weiter, was nur stimmt . . . den Teufel heiter,
doch bleibt auch weiter positiv, der Leben sich ins Leben rief.
Leben -- als Biologie -- ist angewandte Energie,
dass sich hier die Ewigkeit küssen kann mit Faktor Zeit.
Zeit wird gern und oft bejammert. Wird sie stattdessen ausgeklammert,
wird sichtbar wie von ganz allein, Zeit ist Kern-Kraft für das SEIN.
IN RIMO VERITAS ( = im Reim liegt Wahrheit)
JuergenFriedrich@gmx.de
Die Wahrheit über Reimeschmieden
ist von Un-Sinn sehr verschieden:
Durch Reime wird ‚auf einfach‘ klar,
was noch wahrer ist als wahr.
So reimt ‚auf einfach‘ hier sich hier raus,
Un-Glaube, der treibt Wahrheit aus,
denn wer sie nämlich hinterfragt,
nur einfach nicht zu glauben wagt.
Wie eine Schraube dreht sich fest :
Wahrheit sich nur glauben läßt,
oder anders: Wo kein Glaube,
da ist locker eine Schraube.
Kussgefühl
Beim Küssen, da wird Vielfalt kleiner; aus zweien wird zum Beispiel einer,
wenn - per altem Lustprinzip - jeder nimmt und jeder gibt.
Ein Kuss ist, wenn vier Lippen-Lappen liebend aufeinander klappen,
was Freiheit setzt vierfach voraus, denn sonst wär schon die Liebe aus.
Freiheit und Freiwilligkeit erzeugen die Verbindlichkeit (!)
vom Atom zum Molekül -- beim Küssen heißt das Glücksgefühl.
Mich macht meine Meinung heiß: Die ganze Schöpfung ist Beweis,
dass Freiheit gepaart mit Liebe mehr bringt als alle Triebe.
Oster-Ei
Aus Atomen auferstanden, die allein ins Leben fanden ?
Unwissenschaftlich ausgedrückt ist das schon ganz schön verrückt.
Zufall und Notwendigkeit unter dem Diktat von Zeit ?
Besser passt als Hirngebrauch: Wir sind auferstanden auch.
Die Logik dieser Litanei gleicht darum einem Oster-Ei.
Die Überraschung ist gelungen, wo Zeit dem Leben ist entsprungen.
ZEIT ist d i e Funktion vom Leben. Wer das nicht glaubt, glaubt eng daneben,
es sei denn -- und überhaupt, dass er an Auferstehung glaubt.
. . . und wenn auch nur an die momentane eigene persönliche . . .
Jotef
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