Sunday, March 2, 2008

Interessiert Sie vielleicht

Ein Gespräch im neuen Heft des Spektrum

13 comments:

Anonymous said...

Kenne ich schon...

Lorenzy said...

Hallo Hr.Quantinger,
Sie erwähnen im Interview, dass es prinzipiell möglich sein sollte, selbst Lebewesen (wie z.B. Viren) zur Interferenz zu bringen. Wie sollte das möglich sein? Ich dachte immer, dass die Wechselwirkung das eigentliche Problem bei solchen Versuchen ist. Lebt ein Virus nicht gerade durch (intravirale) Wechselwirkung? Oder geht es nur darum, etwas von seiner Umwelt abzuschotten, et voilà?

P.S.
Ich hoffe nicht, dass sie das schon mit Nachbars Katze probiert haben. ;-)

Andreas said...

Als ich einmal versucht habe unseren Hund mit dem vom Nachbarn zur Interferenz zu bringen, war es mit der Kohärenz ganz ganz schnell vorbei.

PS: Die gemessenen Dekohärenzzeiten stimmten mit den in wissentschafltichen Publiktionen angegebenen sehr gut überein :-)

PS2: Dann erinnerte ich mich an Dirac's Diktum dass zwei Teilchen niemals miteinander interferieren. Den Versuch den Hund mit sich selbst zur Interferenz zu bringen, indem ich ihn in eine völlig isolierte Vakuumkammer einsperrte, habe ich dem armen Tierchen aber dann doch erspart. Mir reichts, dass ich weiss, dass die Wellenlänge der von ihm ausgestrahlten Wärmestrahlung kleiner ist als er, und somit zumindest jede Katze weiss dass er da und nicht dort ist.

Anonymous said...

Ich wollte mal herausfinden, was passiert, wennn man vor den Augen der Nachbarkatze gleichzeitig zwei Gegenstände in genau entgegengesetzte Richtungen wirft. Es müssen nicht notwendigerweise Mäuse sein, Tannenzapfen tun´s auch. Würde die Katze hinter beiden Zapfen gleichzeitig herjagen? Oder würde sie in zwei Katzen zerfallen? Würde sie etwa kollabieren?? Langweiligerweise raste sie einfach hinter einem von beiden Zapfen her, wobei völlig unbekannt ist, warum sie sich gerade für die jeweils gewählte Richtung entschied.

Anonymous said...

Hallo in die Runde,

das Gespräch ist jetzt auf
http://www.spektrum.de/artikel/940409" als PDF frei abrufbar.

Beste Grüße

Richard Zinken
Spektrum der Wissenschaft

zeilinger said...

@lorenzy
Es geht nur um die Wechselwirkung nach aussen. Das sieht man sehr schön an unseren Interferenzexperimenten mit Makromolekülen. Die haben bis zu Temperaturen von etwa 3000 Grad (und da ist es schon egal ob Celsius oder Kelvin) Interefrenz gezeigt. Da gab es innerhalb der Flugzeit von etwa 1/1000 Sekunde jede Menge interne Wechselwirkungen und Übergänge.

zeilinger said...

@ andreas

Es geht hier weniger darum, ob die Katze weiss, welchen Weg der Hund genommen hat. Das wäre wirklich gewaltig, wenn es auf das Wissen eines Einzelnen, oder meinetwegen aller, ankäme. Entscheidend ist, ob wenigstens im Prinzip die Information vorhanden ist. Ob diese dann tatsächlich jemand zur Kenntnis nimmt, ist nicht relevant.

zeilinger said...

@ andrea

und wie sieht die Katze das Ganze? :-)

Andreas said...

@ zeilinger
Ob diese dann tatsächlich jemand zur Kenntnis nimmt, ist nicht relevant.

Hallo Hr. Quantinger,

Gut, schon klar, es müsste also richtigerweise heissen "dass die 'Hundeweginformation' irgendwo im Universum vorhanden ist."

Nachsatz: Als Informatiker denke ich bei diesem Thema immer irgendwie an eine "Informationsdichtefunktion" oder so etwas Ähnliches, und frage mich ob man sie sich diese in irgendeiner Weise an die Raumzeit angeheftet vorstellen darf. Also ob man hier eine Feldvorstellung haben darf, wie beim elektromagnetischen Feld oder beim Einstein-schen Energie-Impuls-Tensor, zusammen mit einem entsprechenden Erhaltungssatz.

Eine vage Vorstellung wäre, dass die Wirklichkeit irgendwie in so einer totalen Informationsstruktur eingebettet ist, und eine mit einem klassischen Apparat gemessene Eigenschaft eines Objektes lediglich eine Art Verdichtung (was auch immer das heissen mag) derselben ist, die nur zum Zeitpunkt der Messung mit einem klassischen Apparat stattfindet und sofort wieder zerfliesst, sobald der Messvorgang zu Ende ist.

Anonymous said...

@ Zeilinger
Ich habe tatsächlich versäumt, die Katze zu fragen. War vielleicht ein Fehler, denn seit „Dark Star“ wissen wir doch, daß sogar manche Bomben zu philosophischen Überlegungen fähig sind.

@ Richard Zinken
Danke! Jetzt sollte einer allgemeinen Diskussion nichts mehr im Wege stehen.

Lorenzy said...

@Quantinger

Was halten Sie von dem Gerücht, dass das Unternehmen D-Wave Systems, es bereits geschafft haben soll, 28 Qubits miteinander zu verschränken und diesen Quantencomputer ohne grössere Betriebsschwierigkeiten zu betreiben? Angeblich soll bis Ende 2008 sogar ein 1024 Qubit-QC möglich sein.

Wenn ich sehe, mit welchen Schwierigkeiten selbst die Grundlagenforschung noch zu kämpfen hat, kommt mir das alles wie ein Marketing-Gag vor.

Hier ein Link dazu:
http://www.tecchannel.de/test_technik/news/1739286/


@andrea
Ich habe tatsächlich versäumt, die Katze zu fragen. War vielleicht ein Fehler, denn seit „Dark Star“ wissen wir doch, daß sogar manche Bomben zu philosophischen Überlegungen fähig sind.

Hihi. Ein leider unterschätzter Film. Man muss sich dabei erst durch Nonsensklamauk "kämpfen", um in den höheren philosophischen Genuss des Showdowns zu kommen. Ganz nach dem Motto von Bombe Nr.20: "Es werde Licht!";-)

Einer meiner Low-Buget Lieblingsfilme.

florian said...

@topic:
Sehr interessanter Artikel.In dem Gespräch äußern sie sich ja auch zu Themen, zu denen sie hier im Blog nur Fragen gestellt haben.

Anonymous said...

Vielen herzlichen Dank für den link zum Interview!
AZ:„Ich bin überzeugt, dass Information das fundamentale Konzept unserer Welt ist … : das, was gesagt werden kann.“

Es ist kaum möglich, dabei nicht an „Im Anfang war das WORT“ zu denken…
Nein, keine Sorge, ich will hier nicht über die „Gretchenfrage“ diskutieren, nicht, solange in unserer Gesellschaft die Überzeugung herrscht, daß Religion mehr mit GLAUBEN als mit WISSEN zu tun hat.
Aber ich möchte auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Information“ aufmerksam machen.
In-formari: FORMEN, GESTALTEN, BILDEN; dann erst auch BILDEN im Sinn von UNTERRICHTEN; und schließlich DENKEN, SICH VORSTELLEN…

Vielen Dank, Herr Professor, daß Sie auch das „Unterrichten“ so ernst nehmen, unter anderem in diesem blog!